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Das Tagebuch des 22-jährigen Beamten Christoph Anton Kayser ist die größte geschlossene Vorarlberger Quelle zum Jahr 1809. Sogar der Führer des Aufstandes - der Vorarlberger "Andreas Hofer" -, Anton Schneider, verwendete das Buch in späteren Jahren und ergänzte es mit eigenhändigen Kommentaren.
Versehen mit einer Einleitung zu den Zeitumständen, die die Vorarlberger im Frühjahr 1809 bewogen, dem Tiroler Vorbild zu folgen und mit der Waffe in der Hand für die Freiheit von der bayerischer Besatzung zu kämpfen, wird nun erstmals der editierte Text des Tagebuchs präsentiert.
Das Tagebuch vermittelt ein differenziertes Bild vom Alltag im Krisenjahr. Es erzählt vom unglaublichen Stadt-Land-Gegensatz, von rund drei Monaten Unsicherheit zwischen euphorischer Hoffnung und Enttäuschung, vom Warten auf Nachricht am Rande des Tiroler Aufstands. Die Vorarlberger agierten jedoch fast unabhängig von den Tirolern. Sie streiften nördlich des Bodensees und im Allgäu umher und etablierten eine Sicherheitszone, angelehnt an den Arlberg und die Schweizer Grenze. Immerhin stellten sie mit 21.000 Mann unter Waffen bei einer Bevölkerung von rund 80.000 Menschen auch in absoluten Zahlen eine höhere Anzahl von Kämpfern als die Tiroler bei ihrem Aufstand!