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Aus eigenem Erleben schildert der Autor die Gespräche einiger junger Offiziere - zumeist Studenten - während des Vormarsches in Russland, als die Katastrophe von Stalingrad ihre Schatten bereits vorauswarf. Sie sprechen über die Hintergründe des Krieges und sind dabei einig in der - schwindenden - Hoffnung, Deutschland könne zu den Idealen in der Zwischen-kriegszeit zurückfinden, es könne das Selbstbestimmungsrecht der vom Kreml unterdrückten Völker zu seinem vornehmsten Anliegen machen.
Dieser Gedanke zieht sich als roter Faden durch die Gespräche, die die unterschiedlichsten Fragen berühren: Fragen nach dem Wesen der verschiedenen Völker, dem Sinn der Ge-schichte, der Zukunft der einzelnen Kulturen in einer immer einheitlicher werdenden Welt. Wenn auch unterschiedliche und oft widersprüchliche Ansichten zu Sprache kommen, ist der geistige Hintergrund der Gespräche im wesentlichen doch von Gedanken aus dem Neuen Testament und dem indischen Weisheitsbuch Bhagavadgita gekennzeichnet.
Immer wieder stellt der Regimentskommandeur seinen Kameraden die österreichisch-ungarische Monarchie als Beispiel eines gelungenen Reiches über den Völkern voran. Den Sinn dieses Krieges kann er nur darin erblicken, wenn Deutsche und Russen gemeinsam und zum Wohle aller beteiligten Völker an einem solchen, viel weiteren Reich zwischen Nordsee und Stillem Ozean bauen.
Heute wird der Russlandfeldzug oft als Vernichtungskrieg bezeichnet und behauptet, damit seien Weltbild und Motivation der Wehrmacht im Wesentlichen getroffen. Demgegenüber will der Autor Gedanken und Vorstellungen dokumentieren, wie sie damals sicher nicht für alle, aber doch für einen großen Teil der Soldaten und Offiziere typisch waren - selbst wenn diese Ideale von der Politik dann verraten wurden. Der Reichtum der bei diesem Versuch angesprochenen kulturgeschichtlichen und geopolitischen Fragen macht das Buch zu einem über die zeitgeschichtliche Dokumentation hinaus auch aktuellen geistig-politischen Werk.
Der Autor:
General Freiherr Jordis von Lohausen wurde 1907 als Sohn eines Kavallerie-Offiziers noch in der österreichisch-ungarischen Monarchie geboren, war im Zweiten Weltkrieg u. a. als Regi-mentsführer in Russland eingesetzt, aber auch in diplomatischer Mission an der Deutschen Botschaft in Rom. Nach Kriegsende zuerst bei Radio Bremen und dem österreichischen Sender Alpenland in der Kulturabteilung tätig, ab 1955 wieder Offizier im neu errichteten österreichischen Bundesheer, Militärattaché an den Botschaften in London und Paris. Verfasser zahlreicher Schriften und eines grundlegenden Werkes zur Geopolitik, als einer deren hervorragendsten Vertreter er im deutschen Sprachraum gilt.