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Ein Anruf aus der Ferne weckt ihre Erinnerungen: an den Albaner Galip und wie sie ihn, kurz nach seiner Flucht nach Österreich, 1991 kennen lernte. Wie sich in Momente der Vertrautheit immer wieder ein Gefühl der Fremde einschlich, bis der Albaner aus dem Leben der jungen Österreicherin verschwand. In Briefen will sie ihm ihre gemeinsame Zeit noch einmal vor Augen führen. Es zeichnet sich ab, wie die politische Geschichte eines Landes die Geschicke des einzelnen prägen kann. Galip war durch die Liebe zu ihr mit dem fremden Land verbunden, eine Heimat ist es ihm nie geworden. Und auch Albanien konnte ihm kein wirkliches Zuhause mehr sein. 2007 bricht die Österreicherin noch einmal nach Albanien auf, das sie und Galip früher gemeinsam bereisten. Seine Familie nimmt sie auf, als sei keine Zeit vergangen. Doch das Land hat sich verändert. Und ein vom Dach gefallener Toter ist zu identifizieren.
Andrea Grill skizziert mit feinen Linien die Beziehung zweier Menschen, in der sich zwei Kulturen begegnen. Es ergibt sich ein bezauberndes Gespinst aus Liebe und Freundschaft, enttäuschten Hoffnungen und der Verwunderung über das Unbekannte. Ein Roman über Grenzen aller Art und ihre Willkür.