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Ais ich vor einem Jahre von meinen mir befreundeten Bonner Kollegen aufgefordert wurde, in der Arbeitsgemeinschaft fUr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen zu sprechen, war die Wahl eines geeigneten Themas aus einem meiner Arbeitsgebiete nicht ganz einfach. Ich sah mich vor die Alter native gestellt, entweder neue Forschungsergebnisse auf Grund unveroffent lichter Kunstwerke vorzulegen - wofiir die kiirzlich durch die Michigan Princeton-Alexandria-Expeditionen untersuchten Monumente des Sinai Klosters reiches Material geliefert hatten, oder einen Oberblick iiber ein mich seit mehr als 30 Jahren beschaftigendes Thema zu geben, das, iiber die Gren zen der reinen Kunstgeschichte hinausreichend, ein ideengeschichtliches Pro blem einer Losung naherzubringen versuchen wiirde. Ich habe mich fUr diese zweite Alternative entschieden, obwohl ich mir bewuBt bin, daB damit eine Wiederholung vieler, bereits an anderen - obgleich oft entlegenen und da durch der deutschen Forschung zuweilen nicht leicht zuganglichen - Stell en veroffentlichter Gedankengange unvermeidlich sein wiirde. Der Grund ist ein zwiefacher. Einmal schien mir die Zeit reif zu sein, eine Synthese der zahlreichen Einzeluntersuchungen zum Thema der "Makedoni schen Renaissance" zu versuchen und, erganzend durch weitere eigene Beob achtungen, mir selbst Rechenschaft abzulegen iiber Wesen und Umfang dieser Bewegung, die man mit einem gewissen Recht als eine "humanistische" be zeichnen darf, und zum anderen lag mir am Herzen, das Augenmerk gerade der deutschen Wissenschaft auf dieses Problem einer "byzantinischen Renais sance" hinzulenken. Von seiten deutscher Gelehrter ist das Problem der Renaissancen im Mittelalter mit besonderer Intensitat behandelt worden.