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Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: 13, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Veranstaltung: Rechtsprobleme der Spanischen Spätscholastik, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Kontroverse um Krieg und Frieden erlangte im 16. Jahrhundert durch die historischen Umstände aktuelle Bedeutung. In dieser Arbeit soll die Eroberung Amerikas im Vordergrund stehen. In Amerika ergab sich die Besonderheit, dass ein bis dato unbekanntes Stück Erde entdeckt wurde, was eine vollkommen neue Situation bedeutete. Es stellte sich daher die Frage, aus welchem Grund die Spanier überhaupt in Amerika waren, weshalb sie Gebiete der Indios besetzen oder erobern durften. In der Folge wurde eine Debatte um diese Frage geführt, in der auch das Kriegsrecht eine Rolle spielte.
Die Primärquellen, kurze Auszüge aus den Werken verschiedener Vertreter der spanischen Spätscholastik (Domingo de Soto, Melchor Cano, Diego de Covarrubias y Leyva, Alonso de Veracruz, José de Acosta, Juan Zapata y Sandoval, Juan de la Peña, Manuel da Nóbrega und Serafim de Freitas), stammen aus dem Werk "Escuela Ibérica de la Paz". Sowohl der Titel als auch die einleitenden Aufsätze heben deren Bedeutung für den Frieden in Gestalt von Völkerrecht und Menschenrechten hervor.
Das Thema Frieden ist jedoch immer auch verknüpft mit dem Begriff des Krieges. Daher soll untersucht werden, wie Frieden, aber eben auch der Krieg, von den einzelnen Autoren aufgefasst wird. Der Krieg wird von vielen Autoren erwähnt, vor allem in der Form des sog. "gerechten" Krieges. Ausgehend von der Lehre nach Thomas von Aquin, wonach ein "gerechter Krieg" von einer legitimen Autorität erklärt werden muss und sowohl ein tauglicher Grund als auch eine bestimmte Intention nötig sind, sollen die Weiterentwicklungen und Nuancen der Vertreter der Schule von Salamanca dargestellt werden. Aufgrund der Anzahl verschiedener Autoren liegt es nahe, eine vergleichende Betrachtung vorzunehmen. In diesem Zusammenhang sollen die Beziehung und der Einfluss der einzelnen Autoren zueinander erläutert werden.
Zunächst dient die Lehre von Thomas von Aquin vom gerechten Krieg gleichsam als Koordinatensystem, in das die Stellungnahmen der Autoren eingeordnet werden sollen. Wenn also häufig zu lesen ist, dass weder der Papst noch der Kaiser Herren der ganzen Welt seien, so kann daraus geschlossen werden, dass diese Autoren die Voraussetzung der legitimen Autorität als nicht erfüllt ansehen. Es wird sich dann zeigen, ob eine Hauptströmung entstanden ist, bei der die Autoren immer nur auf ihre jeweiligen Vorgänger verweisen, oder ob einzelne Aspekte umstritten waren.