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Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Universität Paderborn (Institut für Germanistik und vergleichende Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Szenesprachen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der deutsche Fußball zeichnet sich im internationalen Vergleich vor allem durch seine ausgelasteten Stadien und durch eine stimmungsvolle Atmosphäre aus. Für letzteres verantwortlich sind die vor allem Ultras auf den Stehrängen, eine besondere Form des Fandaseins. Wie das Lexem "Ultra" aus der grammatikalischen Klasse des Präfix' bereits suggeriert, handelt es sich um ein extremes Verhältnis zum Verein, das weit über das bloße Fußballschauen im Stadion hinausgeht.1 Typische Mittel hierfür sind sowohl nonverbale Aspekte wie Fahnen und Choreographien oder auch prototypisch-verbal der Fangesang.2 Laut einer Studie von Kopiez/Brink kommt man während eines gewöhnlichen Fußballspiels in der 1. Bundesliga in 150 Stadionminuten auf gut hundert gesangliche Aktivitäten pro Fans beider Mannschaften.3
Dieses zum Anlass nehmend sowie die Voraussetzung, dass der Fußball mit Wettbewerbscharakter viele Emotionen verbindet, ist es aus linguistischer Sicht interessant, diese Fangesänge auf Lexik, Form und Funktion zu untersuchen.
In einem ersten Schritt soll dazu außersprachlich aufgezeigt werden, inwiefern Ultras eine Szene verkörpern. Daran anschließend kommt es zu einer theoretischen Grundlage, inwiefern Fangesänge aus ihrer Funktion heraus ein Soziolekt bildet.
Daraufhin wird der Frage nachgegangen, wie man Fangesänge in ihrer Funktion näher bestimmen kann, wozu mögliche Klassifizierungsmodelle vorgestellt werden, die in Hinblick auf die Korpusanalyse kompatibel sind.
Es folgt eine Analyse von Fangesängen der Ultras "The Unity" von Borussia Dortmund unter strukturellen, semantischen und morphologischen Gesichtspunkten, ehe schließlich beantwortet werden kann, aus welchen Mitteln Fangesänge konstituiert sind und welche Besonderheiten sie aufweisen.
1Vgl.: Sommerey: Die Jugendkultur der Ultras, S. 61. 2Vgl.: Sommerey: Die Jugendkultur der Ultras, S. 83. 3Vgl.: Brink/Kopiez: Fußball-Fangesänge, S. 14.