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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Englisch - Pädagogik, Didaktik, Sprachwissenschaft, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Anglistik und Amerikanistik), Veranstaltung: Theoriegeleitetes Forschen und Handeln I: Content and Language-integrated Learning, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird untersucht, ob und inwieweit Multiperspektivität und Fremdverstehen im Rahmen des Bilingualen Geschichtsunterrichts in besonderer Weise gefördert werden. Ausgehend von dieser These stehen drei Fragen im Fokus: Aus welchen historischen, konzeptuellen und institutionellen Annahmen, Bedingungen und Schlussfolgerungen leitet sich dieses vermeintlich besondere Potential ab? Sind Multiperspektivität und Fremdverstehen als konstitutive Merkmale des Bilingualen Geschichtsunterrichts zu verstehen? Inwieweit ist das attestierte multiperspektivische Potential des Bilingualen Geschichtsunterrichts kausal, theoretisch und empirisch belegbar?
Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem historischen Entstehungskontext des Bilingualen Sachfachunterrichts, nennt theoretische Konzeption und Zielsetzungen in Hinblick auf Multiperspektivität, analysiert diesbezüglich zwei einflussreiche Modellvorstellungen bilingual sachfachlichen Lernens und stellt die Erwartungen vor, die von institutioneller Seite an den Bilingualen Geschichtsunterricht gestellt werden. Im zweiten Teil wird Multiperspektivität als Kernprinzip des Historischen Lernens und Denkens identifiziert, dezidiert analysiert und in einen weiteren Bezugsrahmen zu den für die Geschichtsdidaktik fundamentalen Konzepten des Geschichtsbewusstseins und der Narrativen Kompetenz eingebunden.
Anschließend stellt Teil drei Fremdverstehen als eine Grundoperation geschichtlichen Verstehens und einen Schnittpunkt zwischen Geschichts- und Fremdsprachendidaktik in den Mittelpunkt der Betrachtung. Im vierten Kapitel wird die Debatte um die attestierten einzigartigen multiperspektivischen Potentiale innerhalb des Bilingualen Geschichtsunterrichts abgebildet und anhand gängiger Erklärungstendenzen der Forschungsdebatte kritisch diskutiert.
Schließlich werden im fünften Teil ausgewählte empirische Forschungsergebnisse hinsichtlich einer vermeintlich erhöhten Qualität der Fremdverstehensprozessen im Kontext des Bilingualen Geschichtsunterrichts kritisch diskutiert und die Argumentationslinien zu einer Abschlussbewertung zusammengeführt.