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Mit der vorliegenden Arbeit zeichnet der Autor die Geschichte des Kulturbundes erstmalig von 1945 bis 1990 quellenkritisch nach. Im Mittelpunkt stehen dabei die Fragestellungen, ob und wie zentrale Beschlüsse an der Basis umgesetzt und wie die Möglichkeitsräume des Kulturbundes durch Einzelne genutzt wurden. Der Kulturbund in der SBZ/DDR war eine kulturelle Massenorganisation, in der 1989 mehr als 280.000 Mitglieder in 1.800 Ortsgruppen versammelt waren. Während die offizielle Parteihierarchie im Kulturbund einen Transmissionsriemen ihrer Kulturpolitik sah, die den jeweils herrschenden innen- und außenpolitischen Wendemanövern angepasst wurde, war er für andere, vor allem für die Mitglieder, Interessenvertretung, Plattform für freien Meinungsaustausch, Gestaltungsspielraum, Stätte persönlicher und fachlicher Weiterbildung, Finanzierungsquelle, Hobbyvereinigung oder Intelligenzorganisation, empfundener Freiraum, aber auch Zwangsvereinigung und staatlicher Aufpasser.