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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 1,3, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Pädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Als Helmut Schelsky 1959 dem Schulsystem mit dessen Einstufung als "Zuteilungsapparatur von Lebenschancen" einen defizitären und unsozialen Charakter attestierte, befand sich Deutschland inmitten einer intensiven pädagogischen Diskussion und einer Phase der Umwälzungen in der Schulentwicklung. Nicht nur die vertikale Gliederung des Schulsystems wurde in Frage gestellt, auch die Unterrichtsprinzipien und Methoden standen im Fokus der Reformbefürworter.
Eine Möglichkeit, um der Forderung nach mehr sozialer Gerechtigkeit Rechnung zu tragen, schien die Einrichtung von Gesamtschulen - einer Schule für alle. Im Jahr 1968 wurden in Deutschland die ersten Gesamtschulen gegründet, und in den folgenden Jahren flächendeckende Schulversuche mit 40 Gesamtschulen in ganz Deutschland durchgeführt. Diese Schulkonzeption wurde im Modellversuch schwerpunktmäßig in den Jahren 1971-1976 deutschlandweit erprobt und ausgewertet. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden je nach parteipolitischer Ausrichtung der Regierung in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich interpretiert und als erfolgreich eingestuft oder umgekehrt als gescheitert erklärt. Die Tatsache, dass es schon immer "politischen Machtverhältnisse gewesen sind, die einer Schulstruktur eine Chance gaben oder nicht" erklärt dieses dogmatisch geschiedene Meinungsbild: Ihre Befürworter glauben, sie fördere die Schwachen, wohingegen die Gegner der Gesamtschule ihre Gleichmacherei verteufeln. Entsprechend der regierenden Partei wurden die Gesamtschulprojekte weitergeführt, oder weitestgehend abgeschafft.
Die Diskussion ist jedoch weiterhin im Gange und bleibt aktuell: In den vergangenen Jahren wurde der Einschätzung, ""dass unser dreigliederiges Schulsystem in hohem Maße ungerecht ist" , m