Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Theologie - Vergleichende Religionswissenschaft, Note: 1,7, Universität Hohenheim (Institut für Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Seminar: Einführung in den Islam, Sprache: Deutsch, Abstract: Am
- 06.2010 betreten zwei Polizisten ein Internetcafé in Alexandria, Ägypten. Als sich ein Mann namens Khaled Said weigert sich auszuweisen, zerren sie ihn auf die Straße und prügeln ihn zu Tode.
Zunächst ein Schicksal unter vielen in Ägypten, entwickelt sich der Tod Saids zu einem Politikum. Menschenrechtsorganisationen im In- und Ausland protestieren. Auf Facebook bildet sich die Gruppe ,We are all Khaled Said', welche schnell über eine Millionen Unterstützer findet. Es ist unter anderen diese Bewegung welche, ermutigt durch das arabische Frühlingserwachen in Tunesien, zu den Protesten vom
- 01.2011 gegen die Polizeigewalt und die allgemeinen Missstände aufruft. Die Proteste dauern achtzehn Tage und führen zum Rücktritt des Präsidenten Mubarak, welcher das Land dreißig Jahre lang regiert hatte.
Knapp ein Jahr später kommt es zu den ersten demokratischen Parlamentswahlen in Ägypten. Als deutlich stärkste Kraft geht die ,Freiheits- und Gerechtigkeitspartei' aus den Wahlen hervor. Die Partei steht der islamistischen Muslimbruderschaft nahe. Bei der anschließenden Präsidentenwahl kommt es zu einer Stichwahl zwischen dem Kandidat der Muslimbruderschaft Mohammed Mursi und dem ehemaligen Minister Mubaraks, Ahmed Schafik.
Die Revolution in Ägypten scheint an einem Scheideweg zu stehen. Zurück zum alten Regime oder in eine ungewisse islamistische Zukunft?
Vor Letzterem warnen westliche und israelische Politiker. Sie schüren die Angst vor einem zweiten Iran. Steuert Ägypten auf einen islamistischen Gottesstaat zu? Was ist zu erwarten von einer Partei, die mit der Parole ,der Islam ist die Lösung' antritt und die Sari"a als Hauptquelle der Gesetzgebung betrachtet? Welche Ziele