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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Medien, Kunst, Musik, Note: 1,0, FernUniversität Hagen (Soziologie), Veranstaltung: Individualisierung und gesellschaftliche Ordnung, Sprache: Deutsch, Abstract: Für den Künstlerberuf gilt als notwendige Eigenschaft eine individualisierte Lebensführung. Die Umstände, unter denen ein Künstler produziert, sind in sehr geringem Maße mit der institutionalisierten und organisierten Arbeitswelt anderer Berufsgruppen vergleichbar. In den letzten Jahren wurden mehr und mehr Menschen in neuen kreativen Berufen professionell ausgebildet (Webdesigner, Grafiker), aber auch zunehmend aus der organisierten Arbeit freigesetzt. Die Statistik der Künstlersozialkasse zeigt, dass die Zahl derer, die ihren Lebensunterhalt durch einen kreativen Beruf bestreiten, von 1991 bis 2011 von 47.713 auf 173.284 (Künstlersozialkasse, 2012) gestiegen ist. In Bezug auf die soziale Lage gibt es bei den verschiedenen Berufsgruppen (Musiker, darstellende Künstler) erhebliche Unterschiede. So können von den bildenden Künstlern nur 2,7 % von den Einkünften aus ihrer Arbeit leben.
Wie erklärt sich also die Tatsache, dass die Einkommenslage der Künstler sehr schlecht und ungewiss ist, aber immer mehr Absolventen künstlerischer Fach- und Hochschulen um die schlecht bezahlten, aber begehrten Arbeitsplätze in der Kunst- und Kulturbranche kämpfen? In dieser Arbeit wird versucht, die Auswirkungen von Individualisierungstendenzen in der modernen Gesellschaft und die der Massenproduktion von Konsumgütern auf die Strukturdynamiken im Teilsystem Kunst zu untersuchen. Dabei stehen folgende Schwerpunkte im Vordergrund: zuerst soll das Kunstsystem als Teilsystem der Gesellschaft mit seinen Elementen und Organisationen dargelegt werden.
Zur Diagnose von Strukturdynamiken im Kunstsystem wird das Berufsfeld des Künstlers untersucht. Hierbei steht im Vordergrund, unter welchen Bedingungen Künstler heute arbeiten und welche Handlungsstrategien sie entwickeln, um ihre unsichere Einkommenslage zu kompensieren. Dabei spielt auch das Modell der Mehrfachbeschäftigung (Haak, C., & Schmid, G., 2001), wie es für den Künstler typisch ist, eine Rolle und ob dieses für neue Arbeitsverhältnisse in der Gesellschaft Vorbild sein kann.