Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei der Bundestagswahl 2005 zum
- Deutschen Bundestag waren in der Bundesrepublik
Deutschland ca. 61,9 Millionen Menschen wahlberechtigt (Johann Hahlen
2005, Zugriff:
- 02.07). Die Wahlbeteiligung bei dieser Wahl lag laut Infratest dimap
bei 77,7%. Ausgehend von diesen Werten kommt man bei entsprechender Berechnung
zu dem Ergebnis, dass sich an der Bundestagswahl 2005 rund 48 Millionen
Menschen beteiligt haben. Im amtlichen Endergebnis lag die CDU/CSU nach Zweitstimmen
nur einen Prozentpunkt vor der SPD. Dies stellt auf den ersten Blick ein äußerst
knappes Ergebnis dar. Betrachtet man das Ergebnis jedoch näher muss man
feststellen, dass die CDU/CSU trotz dieses knappen Ergebnisses rund
- 000
Stimmen mehr erhalten hat, als die SPD. Der Wähler könnte sich in Anbetracht dieses
Ergebnisses die berechtigte Frage stellen, wieso er den überhaupt wählen gegangen
ist. Denn seine eine Zweitstimme ist selbst bei einem solch knappen Ergebnis
ohne jegliche Bedeutung für den Wahlausgang. Daher gesehen könnte der rationale
Wähler doch drauf verzichten wählen zu gehen und am Wahltag seinem Hobby
oder anderen Sachen nachgehen. Dass der Großteil der Wähler nicht so denkt, zeigt
die hohe Wahlbeteiligung. Darin besteht das Wahlparadox, mit welchem ich mich im
Rahmen dieser Arbeit näher auseinandersetzen werde. Anthony Downs hat dieses
Wahlparadox in seinem Werk "An Economic Theory of Democray", welches 1968 ins
Deutsche übersetzt wurde, erkannt und versucht dieses Paradox aufzulösen. Auch
andere Wissenschaftler näherten sich auf unterschiedliche Weise diesem Paradox.
Es stellt sich die Frage, wie und ob es Downs oder anderen Wissenschaftlern gelungen
ist dieses Wahlparadox zu lösen. Um sich dem Wahlparadox zu nähern, werde
ich zunächst einige wesentliche Inhalte in Downs "Ökonomischer Theorie der Demokratie"
nennen. Dies ist wichtig, um die Entstehung des Wahlparadoxons nachvollziehen
zu können. Im Dritten Kapitel werde ich näher auf das Wahlparadox eingehen,
bevor ich mich im Vierten Kapitel drei sehr bekannte Ansätze zur Lösung des
Wahlparadoxons vorstellen werde. Vorgestellt werden sollen zum einen Downs Lösungsansatz
selbst, sowie der Lösungsansatz von Brennan und Lomasky und der
Lösungsansatz von Ferejohn und Fiorina. Im Fünften Kapitel erfolgt eine kritische
Betrachtung dieser Lösungsansätze, bevor dann im Sechsten Kapitel ein abschließendes
Fazit gezogen wird.