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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, Note: 1.0, Universität zu Köln (Seminar für Pädagogik), Veranstaltung: Seminar: "Kindheit heute", 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine Stieftochter erzählt über ihre Familie:
"Ich finde das ganz gut, daß wir so unnormal sind, nicht so alltäglich. Also, daß meine Eltern so geschieden sind und daß ich dann noch einmal drei Brüder habe von einem anderen Vater. Ja, und daß mein Vater dann wiedergeheiratet hat und daß ich eigentlich noch eine Stiefschwester habe. Bei uns ist immer etwas los und es passiert oft etwas Außergewöhnliches."
(zit. n. Friedl / Maier-Aichen 1991, S.238)
In den letzten Jahren häufen sich Berichte über steigende Scheidungszahlen und eine abnehmende Heiratsneigung. Heftige Diskussionen um das möglicherweise herannahende "Ende der Familie" sind entbrannt. Doch solche Kontroversen vernachlässigen einerseits, dass das Vorhandensein der Kernfamilie als quasi einzige Familienform der 50er und 60er Jahre eine nahezu einmalige Situation war, und dass andererseits die heute nebeneinander existierenden alternativen Familienformen durchaus auch positiv gesehen werden können.
Die Stieffamilie ist eine dieser Alternativen zur Kernfamilie, die zwar keine gänzlich neue Erscheinung ist, dennoch im Rahmen der gestiegenen Scheidungshäufigkeit zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Umso mehr verwundert es, dass die Menge an Literatur zu diesem Thema bislang nicht gerade üppig ist. Es mangelt besonders an quantitativen Studien zur Vorkommenshäufigkeit von Stieffamilien; qualitative Studien aus dem therapeutischen Bereich finden sich dagegen eher häufiger. Diese haben jedoch das Problem, dass sie sich vor allem mit Stieffamilien beschäftigen, die therapeutische Hilfe benötigen, weil sie mit ihrer Situation nicht so ohne weiteres zu Recht kommen. Dadurch könnte der Eindruck entstehen, es hand