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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Roman Unwiederbringlich von Theodor Fontane, der 1892 erstmals in einer Buchausgabe in Berlin erschien, wird von den Lesern und Kritikern bis heute recht unterschiedlich aufgenommen und nur "mit einigem Zögern zu den Hauptwerken" Fontanes gezählt. Während zum Beispiel Peter Demetz das Werk als "das makelloseste Kunstwerk Fontanes" bezeichnete empfinden andere Kritiker vor allem das Ende des Romans als unglaubwürdig oder nicht durchdacht.
Unwiederbringlich erzählt die "nach dem Leben" gezeichnete Geschichte des seit 17 Jahren verheirateten gräflichen Ehepaares Christine und Holk. Nach dem Tod ihres jüngsten Kindes ziehen sie, gegen Christines Willen, aus ihrem bisherigen Wohnsitz in der Stadt auf ein Schloss an der Küste. Die Beziehung der beiden verschlechtert sich immer mehr, was schließlich in Holks Einberufung nach Kopenhagen mündet. Dort betrügt er seine Frau mit der Hofdame Ebba von Rosenberg, die er schließlich heiraten möchte und sich deswegen von Christine scheiden lässt. Er wird allerdings von Ebba abgewiesen und Holk und Christine heiraten zwei Jahre später erneut. Doch das Glück kehrt nicht in die Ehe des Paares zurück und Christine begeht am Ende des Romans Selbstmord. Kurz gesagt zeigt Unwiederbringlich den "Weg von der Möglichkeit zur Wirklichkeit des Ehebruchs."
Wie auch immer man Fontanes Roman nun bewerten möchte, unbestritten bleibt, dass er wie in kaum einem anderen Roman die Kommunikationsprobleme in der Ehe der Hauptfiguren hervorhebt und dazu sehr genaue Charakterisierungen der Protagonisten liefert. Interessant erscheint die Eheproblematik, die ja auch in vielen anderen Werken Fontanes Inhalt ist, deshalb, weil die Ehe hier zwischen Partnern nahezu gleichen Standes und auch ähnlichen Alters geschlossen wurde und nicht so sehr die Gesellschaft oder die Rolle der Frau in der Gesellschaft in den Vordergrund stellt.
Im Folgenden sollen nun die unterschiedlichen Persönlichkeiten von Holk und Christine vorgestellt und die sich daraus ergebenden Kommunikationsprobleme im Umgang mit anderen Personen aus Unwiederbringlich, vor allem natürlich untereinander, diskutiert werden. Im Speziellen wird dabei die unterschiedliche Geschlechterdarstellung der Protagonisten wichtig.