In the sale you will find especially cheap items or current promotions.
Want to part with books, CDs, movies or games? Sell everything on momox.com
Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Semiotik, Pragmatik, Semantik, Note: 2,8, Universität Leipzig (Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Schnittstelle zwischen Semantik und Pragmatik findet sich im Begriff des Gesagten wieder. Eine Grenzziehung zwischen der wörtlichen Bedeutung und einer pragmatischen Anreicherung fällt ganz unterschiedlich aus - je nachdem, wie stark das Gesagte durch die semantische Bedeutung determiniert wird und inwieweit es durch pragmatische Prozesse beeinflusst werden kann.
Einen grundlegenden Ausgangspunkt zur Semantik-Pragmatik-Debatte liefert Herbert Paul Grice. Mit seiner Unterscheidung von Gesagtem und darüber hinaus Vermitteltem setzt er ,Bedeuten' und ,Meinen' gleich. Sein größter Beitrag besteht in dem Kooperationsprinzip und den Konversationsmaximen - zwei Prinzipien, denen Sprecher und Hörer in der Kommunikation gewöhnlich folgen.
Hinsichtlich der Definition des Gesagten gibt es zwei gegensätzliche Positionen:
François Recanati repräsentiert ein Extrem der Semantik-Pragmatik-Diskussion. Er versteht sich als Kontextualist, wobei das Gesagte überwiegend vom Kontext und damit stark pragmatisch determiniert wird. Recanati geht sogar so weit, dass er bestimmte semantische Aspekte und ihren Beitrag zur Gesamtbedeutung negiert. Ein zentraler Aspekt seiner Theorie ist das Verfügbarkeitsprinzip - eine Bedingung für das Gesagte, sowohl Sprecher als auch Hörer bewusst zugänglich zu sein.
Das entgegengesetzte Extrem vertritt Kent Bach. Als Literalist sieht er das Gesagte hauptsächlich durch die Satzbedeutung und damit rein semantisch bestimmt. Seiner Theorie nach beschränken sich pragmatische Einflüsse auf die Referenzzuweisung deiktischer Ausdrücke. Bachs Begriff der konversationellen Implizitur, die auf einer Mittelebene zwischen Gesagtem und konversationeller Imprimatur angesiedelt ist, bindet den pragmatischen Einfluss an die wörtliche Bedeutung.