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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,3, Universität Passau (Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: "Im Umgang mit den Toten zeigt sich die Kultur eines Volkes." (Perikles)
Wie mag dann wohl der griechische Feldherr Perikles unsere Kultur sehen? Wie gehen wir mit unseren Toten um? Und was sagt das über unsere Kultur aus?
Fest steht, dass die westliche Kultur in den letzten Jahrzehnten eine eigene Todes-vorstellung entwickelt hat. Der Begriff der Todesverdrängung ist inzwischen in aller Munde, doch ganz so einfach wie noch vor einigen Jahren kann man diese These nicht mehr betrachten. Der Tod hat einen Weg gefunden in unsere Gesellschaft und unseren Alltag zurückzukehren. Über einen wesentlichen Bestandteil der westlichen Kultur, die Medien, kommt der Tod täglich ins Bewusstsein der Menschen. Doch die Frage, der sich diese Arbeit widmen soll, ist, wie der Tod in den Medien dargestellt wird und welchen Einfluss dies auf die Todesvorstellung des Rezipienten hat.
Normalerweise ist der Tod für uns kaum greifbar, da er in den Medien meist nur in extremer Form, wie bei Kriegen oder Unfällen, in Erscheinung tritt. Tatsache ist, dass die Medien überwiegend den grausamen, ungewöhnlichen oder spektakulären Tod zeigen. Es gibt kaum einen Fernsehabend, an dem nicht gemordet und gestorben wird, und anschließend ein zufriedengestellter Kommissar den Tathergang aufdeckt und den Mörder ins Gefängnis befördert.
Auch öffentliches Sterben stößt auf große Publikumsresonanz. Der Tod von Lady Diana oder Papst Johannes Paul II. sind nur zwei der zahlreichen Beispiele dafür, dass der Tod über die Medien verstärkt in unser Leben tritt, während er individuell verdrängt und tabuisiert wird. Öffentliche Diskussionen über Todesthemen wie Eu-thanasie erzielen im Publikum hohes Interesse. Das Beispiel von Ramon Sampedro und die dadurch hervorgerufenen Reaktionen weltweit und in der Presse machen dies deutlich.
Ein natürlicher, meist langwieriger Sterbeprozess durch Altersschwäche oder Krankheit wird in den Medien selten gezeigt, was zu einer verzerrten Wahrnehmung beim Rezipienten führt, da der "unspektakuläre" Tod in den Medien meist nur einen Randplatz bekommt.
Dies trifft auch auf die Fernsehserie Six feet under (SFU) zu, die sich, als eine der wenigen Formate in Film und vor allem Fernsehen, der Präsenz des Todes im Leben widmet. Das Besondere an der Serie ist, dass sie alltägliche Erfahrungen aufgreift und der Tod somit wieder dahin kommt, wo er eigentlich Auftritt, im Alltag der fiktionalen Charaktere.