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Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Deutsch - Literatur, Werke, Note: 2,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, 83 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: So wie die Geschwisterforschung ein relativ neues Feld der Wissenschaft ist, wurde das Thema ,Geschwister' innerhalb der Märchenforschung bisher eher beiläufig behandelt. Dies verwundert angesichts der Tatsache, dass das Figureninventar der Lieblingsmärchen der Deutschen vielfach Geschwister umfasst: Bruder und Schwester in Hänsel und Gretel oder die Stiefschwestern in Aschenputtel. Was zeichnet die Geschwisterbeziehung aus, dass sie uns in so vielen Märchen begegnet?
Die vorliegende Arbeit geht es um Art und Darstellung der Geschwisterbeziehungen in ausgewählten Beispielen der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm und setzt sich deutend mit ihnen auseinander.
Dass bei der Interpretation des Märchens nicht vorgegangen werden kann, wie bei zeitgenössischer Literatur, liegt in Anbetracht seines Alters und seiner Vielschichtigkeit auf der Hand. Die Tatsache, dass das Märchen ursprünglich durch den Akt des Erzählens weitergegeben wurde, erschwert die Interpretation der uns nur noch in gedruckter Form vorliegenden Texte. Wo weder Autor noch Entstehungszeit und -ort bekannt sind, wird die Objektivität der Interpretation erschwert.
Meine Arbeit ist in drei Teile gegliedert: Zunächst werden die bekanntesten Methoden der Märchenforschung vorgestellt und auf ihre Anwendbarkeit hin untersucht. Anschließend werde ich die wichtigsten Erkenntnisse der Geschwisterforschung bis heute darlegen. Der dritte Teil ist der Hauptteil, hier werden die Ergebnisse aus dem Methodenteil unter verschiedenen Fragestellungen konkret auf eine exemplarische Auswahl von vier Märchen, Aschenputtel, Die zwölf Brüder, Hänsel und Gretel sowie Die zwei Brüder, angewendet. Dabei werde ich verschiedene Fassungen der KHM vergleichend einbeziehen, wobei ich mich hauptsächlich auf die Drucke erster und letzter Hand stütze.