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Der Herzbeutel ist ein Stiefkind der Kardiologen. Seine Existenz wird dem Kliniker vor allem unter pathologischen Umstanden bewuBt, z. B. wenn bei der Pericarditis constrictiva oder bei der Herzbeuteltamponade schwere Storungen der Herzfunktion eintreten. Fiir den Morphologen ist es reizvoll, die Ergebnisse iiber die Funktion des Herzbeutels unter normalen und pathologischen Bedingungen auf der Grundlage einer funktionellen Betrachtung der Morphologie zu erortern. Dieser Versuch solI hier unternommen werden. II. Morpbologie des Herzbeutels 1. Einige makroskopische Befunde Der Herzbeutel umgibt allseitig das Herz als eine in Grenzen dehnbare, binde gewebige Kapsel, die durch den Perikardialspalt von der Herzoberflache getrennt ist. Einige Funktionen des Perikards werden schon aus seiner makroskopischen Betrachtung verstandlich. Der Herzbeutel ist als Scheidewand zwischen Herz und Lungen eingeschaltet und vermag deshalb das Dbergreifen entziindlicher Veranderungen von Lungen und Mediastinum auf das Herz zu verhindern odeI' zumindest zu erschweren. Das Perikard ist breit mit dem Zwerchfell verbunden. Besonders fest ist es in einem ventralen, schmalen, quergestellten Saum mit dem Diaphragma verwebt.