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Voreinigen Jahren fand in einem klein en art nahe Aachen der sog. Contergan Proze£ statt. Der Disput der von Anklage und Verteidigung gehorten Sachverstandi gen geriet vor den Gerichtsschranken bald zu einem lebhaften wissenschaftlichen Streitgesprach, zu einem an falschem Orte tagenden KongreK Dabei ging es urn zweierlei: 1. urn die Frage der Gen-Beeinflussung durch ein Medikament (hier speziell urn Contergan), 2. darum, ob Contergan einzig und allein geeignet war, eine Polyneuropathie zu verursachen. Die zweite Frage implizierte eine weitergehende: Ob es iiberhaupt ursachen-spezi fische Polyneuropathien gebe oder ob Polyneuropathien nicht durchweg eine "poly genetische Reaktionsform" des peripheren Nervensystems darstellen. Diese Frage lie£ sich - versdindlicherweise - juristisch nicht entscheiden. Immerhin wurde sie aber so provokativ herausgestellt, daB erfahrene Kliniker in ihrer Beantwortung eine Aufgabe sehen mu£ten - auch wenn friihere Beobachtungen eine solche Antwort bereits vor weg zu nehmen schienen. Herr Priv.-Doz. Dr. NEUNDORFER versuchte, anhand eines vielzahligen eigenen Krankenguts (750 Falle) und zahlreicher Kasuistiken der Weltliteratur (4500 Fall beschreibungen) die Frage zu klaren, ob Polyneuropathien tatsachlich multifaktoriell entstehen oder ob deren klinisches Bild durch die jeweilige Ktiologie akzentuiert wird.