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Die Lagerbewirtschaftung ist eine der wichtigsten dispositiven Aufgaben indu strieller Produktion. Es ist daher nicht verwunderlich, daß schon zu Beginn unse res Jahrhunderts der Versuch unternommen wurde, die Disposition von Lägern quantitativ zu beschreiben und sogar "optimal" zu gestalten. "Optimal" heißt hierbei, daß man hinsichtlich vorgegebener Beurteilungskriterien den günstigsten Bestellzeitpunkt und die bestmögliche Bestellmenge zu ermitteln versucht. Lagerhaltungssituationen können sehr unterschiedlich sein, und so nimmt es nicht wunder, daß mit dem Einsatz mathematischer Verfahren in den Wirt schafts- und Sozialwissenschaften seit etwa 30 Jahren eine unermeßliche Flut von Veröffentlichungen sich dem Problem der Lagerhaltung angenommen hat. Diese Beliebtheit der Lagerhaltung als Studienobjekt des "Theoretikers" liegt in der Tatsache begründet, daß sich viele Lagerhaltungsprobleme vergleichsweise leicht aus dem übrigen betrieblichen Umfeld herauslösen lassen. Nur geringe betriebs wirtschaftliche Kenntnisse sind zur isolierten Untersuchung von nöten, und häu fig dient ein Lagerhaltungsmodell als sinnfälliges Experimentierfeld für neu ent wickelte Algorithmen. So konnten z. B. die Theorie Markoff'scher Entschei dungsprozesse, die Theorie der Warteschlangen, Netzflußalgorithmen und Ver fahren der ganzzahligen Programmierung an Lagerhaltungsfragestellungen illu striert werden.