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Magisterarbeit aus dem Jahr 1992 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Historische Ethnologie Frankfurt Main), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Islam gilt als die sich am schnellsten ausbreitende Religion in Afrika. Besonders auf junge Leute übt er eine starke Faszination aus.
Die tiefe Enttäuschung über die herrschenden wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse, verbunden mit dem sich immer stärker äußernden Unmut über die westliche Vorherrschaft im weltpolitischen Geschehen, kann man als äußere Gründe für dieses Phänomen sehen. Dazu kommt die Kritik am Westen als "kulturzerstörerische Macht" und die Angst, von ihm überrollt zu werden.
Der wachsende Einfluß der Fundamentalisten stellt hierzu einen Gegenpol dar, denn er bietet die Einheit und das Selbstvertrauen einer starken Weltreligion.
Auch der Norden der Republik Sudan gehört zu den islamisierten Ländern Afrikas, da der die Politik und Gesellschaft bestimmende Norden des Landes islamisch ist. Der Norden forciert die Verbreitung des Islams in den Süden des Landes, was eine der Ursachen für den schwelenden Nord-Südkonflikt des Landes ist.
Mit dem Islam verändern sich die gesellschaftlichen Bedingungen, und ein anderes religiöses und politisches Weltbild tritt an die Stelle der bis dahin gültigen Ordnung. Von den veränderten gesellschaftlichen Bedingungen sind vor allem die Frauen betroffen, die sich durch die Islamisierung den vorwiegend patriarchalischen islamischen Machtverhältnissen beugen mußten.
Mit dieser Arbeit versuche ich, ein Stück Lebensgeschichte von Frauen in der Republik Sudan einzufangen und zu vermitteln. Natürlich kann dies nur ein ganz kleiner Ausschnitt der Lebensbedingungen sein, die sich nach den jeweiligen regionalen, sozialen und politischen Gegebenheiten sehr voneinander unterscheiden können.
Die strenge Geschlechtertrennung durch den Islam einerseits und vorislamische Traditionen andererseits hat im Niltal zu einer von der Männerwelt fast völlig getrennten Kultur der Frauen geführt. In der rigiden Durchführung der Geschlechtertrennung, auch von der Seite der Frauen, geht es wohl nicht um einen "Kampf der Geschlechter", sondern eher um die Betonung der eigenen Abgrenzung von den Männern.
Darin kann sich auch weibliches Selbstwertgefühl und nicht nur Unterordnung zeigen. Die Geschlechtertrennung muß also nicht nur als Polarisierung der Geschlechter aufgefaßt werden, sie kann vielmehr auch die Einordnung der "komplementären" Naturen in ein umfassendes Weltbild bedeuten.