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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 1, Universität Leipzig (Institut für Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Chancengleichheit gilt als die Maxime der aktuellen Bildungspolitik schlechthin. Hier gilt: was gut für den
Einzelnen ist, das nützt auch der gesamten Gesellschaft. Denn nicht genutzte kognitive Fähigkeiten bedeuten, aus ökonomischer Sicht, nicht verwendete Ressourcen und haben natürlich
psychologisch, sowie soziologisch, für die Benachteiligten und deren Familie lebenslange negative Konsequenzen. Spätestens seit der PISA-Studie aus dem Jahr 2000, welche uns für die nachfolgenden Betrachtungen als Indikator diente, wissen wir aber nicht nur, das Nachbesserungen im Hinblick auf den allgemeinen Bildungserfolg, das Personal und die Lehrpläne notwendig
geworden waren, sondern auch das in der BRD keineswegs jedem alle Türen offen standen, sondern das Teile unserer pluralistischen Gesellschaft unter höherer Last laufen müssen als andere. Doch
auch neuere Studien wie IGLU 2006 oder die vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) aus dem April dieses Jahres belegen die nach wie vor ungenügende
Korrelation der individuellen Fähigkeiten von Schülern und der getroffenen Bildungsentscheidung in Abhängigkeit natürlich auch vom jeweiligen sozialen Hintergrund. Hierbei drängt sich uns die
Frage auf, inwiefern die grundlegende Struktur, die Konzeption des deutschen Schulsystems solche belegten Benachteiligungen befördert und welche Änderungen notwendig wären, um diese zu
beseitigen. Da Bildung der wohl einzige Weg ist um dauerhaft Migranten, Bildungs- oder Sozialschwache in die Mitte der Bevölkerung zu integrieren liegt hier einer der wichtigsten Akzente für die Zukunft.
Außerdem werden ich die Wert-Erwartungstheorie von Hartmut Esser mit einbeziehen um die Frage zu beantworten, wieso trotz aller Reformen der letzten Jahrzehnte die unteren Gesellschaftsschichten weniger Kinder in die höheren Bildungseinrichtungen schicken als die mittleren und oberen Schichten.
Zu Beginn werde ich eine theoretische, problemorientierte Analyse des deutschen Schulsystems anstellen, wobei ich mich hauptsächlich der Frage widmen werde, wie das Schulsystem der BRD
in seinem Aufbau und seinen ihm zugrunde liegenden Ideen die Bildungschancen beeinflusst um schließlich, nach einem vergleichenden Blick auf das System des mehrmaligen PISA-Siegerlandes Finnland Rückschlüsse auf Studien- und Verbesserungsansätze zu ziehen, welche der Überwindung
der Ungerechtigkeit im Bildungswesen zuträglich sein könnten.