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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Note: 1,0, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bundesrepublik Deutschland zählt seit den 60er Jahren zu einem der reichsten Länder der Welt, in dem Armut zunächst als sozialpsychologisches Problem kleiner Randgruppen1
betrachtet wurde. Eine öffentliche Diskussion darüber fand nicht statt und die bundesdeutschen Regierungen konnten jahrelang verleugnen, dass breite Teile der Bevölkerung in Armut leben und sich das Gesicht von Armut zu wandeln begann. Erst Mitte
der 70er wurde durch Heiner Geißler (damaliger rheinland-pfälzischer Sozialminister) der Begriff der "Neuen Armut" etabliert. Armut in der Wohlstandsgesellschaft wurde in der Folge
nach und nach als sozialpolitisches Problem, das bis in die Mittelschichten reicht, erkannt. Dennoch kann man auch heute noch keine durchschlagenden Lösungsansätze erkennen und in
Deutschland von Armut zu sprechen, hat weiterhin politische Brisanz. Erst die neue Bundesregierung hat den Einstieg in eine, im europäischen Vergleich bis dahin rückständige, nationale Armutsberichterstattung beschlossen und die "Bekämpfung der Armut
in der Bundesrepublik Deutschland zu einem der Schwerpunkte der Politik der Bundesregierung erklärt. Damit wurde sowohl den vielen, durch den Transformationsprozess im Zuge der Vereinigung alter und neuer Bundesländer noch erweiterten, Dimensionen von Armut gerecht, als auch die generelle Diskussion um den Wandel des Sozialstaates um ein zusätzliches Element erweitert.