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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Seminar: Roman, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Ansicht Sabine Kyoras, "dass Popliteratur nicht verwechselt werden sollte mit Literatur, die einfach nur gut lesbar und deswegen erfolgreich ist" (Kyora 2004, 111f.), ist gleichermaßen weit verbreitet wie unstrittig. Ebenso unstrittig sollte eigentlich auch die Ablehnung der dazugehörigen Antithese sein, die entsprechend lauten müsste: Eine Literatur die sich gut liest und gut verkauft, ist nicht zwangsläufig Popliteratur. Dennoch
scheint es von Seiten der Literaturwissenschaft zumindest im Fall das Schriftstellers Sven Regener eine gewisse Skepsis gegenüber seiner kommerziell äußerst erfolgreichen Herr Lehmann - Reihe zu geben. Anders ist es kaum zu erklären, dass bisher weder zu seinem
seit 2001 veröffentlichten Roman Herr Lehmann, noch zu dessen seit 2004 erhältlicher Vorgeschichte Neue Vahr Süd Publikationen erschienen sind. Diese Arbeit widmet sich dem im Herbst 2008 erschienenen Roman Der kleine Bruder1, der als Mittelteil zwischen
Neue Vahr Süd und Herr Lehmann die Trilogie vollendet.
"Es sollte nicht mit der Fahrt durch einen langen, dunklen Tunnel beginnen. Oder vielleicht doch" (DKB 9) heißt es im ersten Kapitel des Buches. Die Symbolik dieses Bildes, das im Roman die Suche der Hauptfigur nach einem neuen Platz im Leben
widerspiegelt, trifft auch auf die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Werk zu. Am Anfang herrscht erkenntnistheoretische Dunkelheit, denn außer einigen im
Internet verfügbaren Buchbesprechungen der renommierten Wochen- und Tageszeitungen gibt es keine Quellen, die sich bisher mit Der kleine Bruder auseinandergesetzt haben.
Deshalb wendet diese Arbeit einige der gängigen Theorien zur Popliteratur als Zugriffsschlüssel auf den hier untersuchten Roman an, auch wenn bisher noch niemand
nachgewiesen hat, dass Regeners Erzählung tatsächlich zu dieser literarischen Strömung zählt. Dabei wird allerdings nicht explizit das Ziel verfolgt, letztlich eine eindeutige
Antwort auf die Frage zu finden, ob sich der Roman der Popliteratur zurechnen lässt oder nicht. Es gilt vielmehr herauszuarbeiten, welche Merkmale popliterarischer Werke der
Roman beinhaltet, wie er diese umsetzt und welche Funktion sie für den Text erfüllen.
Auf der anderen Seite wird ebenfalls darauf zu achten sein, welche literarischen
Merkmale, die für gewöhnlich dem Pop zugerechnet werden, dieser Roman nicht enthält und in wie fern dies für die Beschaffenheit des Textes relevant ist.