Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Mittel- und Südamerika, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (Fakultät für Sozialwissenschaft), 20 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Gründung des MERCOSUR auf der Grundlage des Vertrages von Asunción vom
- März 1991 begann eine neue Ära multilateraler Zusammenarbeit in Südamerika. In dieser
Vereinbarung verständigten sich die Gründungsmitglieder Argentinien, Brasilien, Paraguay
und Uruguay auf die Bildung einer Zollunion und die langfristige Errichtung eines
Binnenmarktes zum
- Dezember 1994. Nach den 1970er und 1980er Jahren, die von
wirtschaftlichen und politischen Instabilitäten in der Region gekennzeichnet waren, waren mit
den Integrationsbemühungen viele Hoffnungen hinsichtlich der weiteren Entwicklung auf
dem Kontinent verbunden.
Die Europäische Union (EU) hat diesen regionalen Integrationsprozess von Anfang an
befürwortet und unterstützt. Schon ein Jahr nach der Konstituierung des MERCOSUR
erfolgte am
- Mai 1992 der Abschluss eines Abkommens über institutionelle und technische
Zusammenarbeit zwischen den beiden Blöcken, welches von Seiten der EU vor allem darauf
zielte, den Aufbau der noch mangelnden institutionellen Strukturen innerhalb des jungen
MERCOSUR zu fördern.
Infolge des institutionellen Konsolidierungsprozesses nach der Implementierung des
Protokolls von Ouro Preto von 1994, das die Zielsetzungen und den strukturellen Aufbau des
MERCOSUR präzisierte, konnten sich die Beziehungen zwischen den Gemeinschaften rasch
weiter entwickeln.
Durch den Abschluss eines interregionalen Rahmenabkommens (EMIFCA)5, dass am
- Dezember 1995 in Madrid unterzeichnet wurde und bis in die Gegenwart die rechtliche
Grundlage der Beziehungen zwischen dem MERCOSUR und der EU darstellt, wurde eine
weitreichende Kooperation vereinbart, die die Bereiche politischen Dialog, technische
Zusammenarbeit und Handel umfasst.
Im Hinblick auf die politische Konsolidierung der Staaten des MERCOSUR misst die EU vor
dem Hintergrund ihrer eigenen Geschichte insbesondere der wirtschaftlichen Komponente
eine fundamentale Bedeutung bei. Sie sieht die Stärkung der lokalen Marktkräfte und vor allem die Ausweitung des Freihandels zwischen beiden Wirtschaftsräumen als Instrumente an,
um soziale Disparitäten in den Staaten des MERCOSUR zu mildern, die von der EU als
zentrale Gefahr für den Demokratisierungsprozess in diesen Ländern bewertet werden.