Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2,7, FernUniversität Hagen, 8 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Affinität oder einseitige Wahlverwandtschaft, was verbindet Thomas Hobbes, den
unorthodoxen und revolutionären Denker des
- Jahrhunderts mit Carl Schmitt, einen der
umstrittensten und kontrovers diskutierten Publizisten des
- Jahrhunderts? Eine finale
Antwort auf diese Frage steht noch aus und soll auch hier nicht angestrebt werden. Doch lässt
sich ein Aspekt unter genauer Betrachtung bestimmen, der den Schwerpunkt der vorliegenden
Ausarbeitung definieren soll und zumindest eine Teildimension der angesprochenen
Fragestellung umfasst. Der von Thomas Hobbes unvergleichlich entwickelte Naturzustand,
die daraus gefolgerte Konsequenz und deren Aufnahme und Weiterentwicklung durch Carl
Schmitt für die Aspekte Ausnahmezustand und Souveränität.
Während im Falle des neuzeitlichen Pioniers lediglich eine Skizzierung seines Konzepts
anhand des "Leviathan" erfolgt, werden bei Carl Schmitt gleich drei Werke im Vordergrund
stehen: "Der Begriff des Politischen", "Legalität und Legitimität" und "Der Leviathan in der
Staatslehre des Thomas Hobbes". Sinn dieser Synopse ist der Nachweis einer exakten
Rezeption Hobbes' durch Carl Schmitt und der anschließenden Verarbeitung seines Erbes. Die
Einschränkung auf die Thematik des Naturzustandes ist höchst selektiv und dem Umfang der
vorliegenden Arbeit geschuldet. Dabei kann auf die zu Schmitts Zeiten fast
dreihundertjährige Rezeptionsgeschichte Hobbes, welche namhafte Philosophen wie Spinoza
und Rousseau umfasst, aber auch berühmte Diskurse zu Hobbes Lebzeiten, wie die
Auseinandersetzung mit Kardinal Bellarmin nicht eingegangen werden, obgleich der Stand
der Forschung und die Wahrnehmung eines Autors in der wissenschaftlichen Diskussion
einen (wenn auch subtilen) Einfluss auf jeden Rezipienten ausübt. Moderne Analysen, wie die
Macpherson-These bleiben ebenfalls unberücksichtigt, weil die Darstellung des
Naturzustandes nicht im historischen Kontext reflektiert, sondern anhand des Originalwerks
erfolgt. Im Falle Carl Schmitts sollen einige Anregungen zu seiner Präsenz in der
wissenschaftlichen Landschaft geboten werden, obwohl auch hier nur die Oberfläche tangiert
wird.