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Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Psychologie - Diagnostik, Note: 1,0, Justus-Liebig-Universität Gießen, 97 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn auch [...] die aktuelle Forschung geradezu fieberhaft auf der Suche nach eindeutigen Erklärungsmodellen ist, so finden deren Ergebnisse noch keine hinreichende Aufmerksamkeit in Gesellschaft, Medien oder Angewandter Medizin. Sicherlich ist nicht völlig von der Hand zu weisen, dass der Umwelt und dem sozialen Milieu eines Kindes eine signifikante Rolle zur Ausbildung emotionaler und kognitiver Fähigkeiten zusteht - doch weder kann dies allein eine ausreichende Erklärung für die Entstehung von Autismus sein noch darf der Umkehrschluss (emotionale Defizite des Autisten entstehen aus emotionalen Defiziten seines Umfeldes) getroffen werden. Vielmehr sollten hier multifaktorielle Erklärungsversuche herangezogen werden. Folgende Arbeit soll sich daher vorerst mit einigen differentialdiagnostischen Aussagen zu den verschiedenen Autismus-Typen gemäß ICD-10 und DSM-IV befassen und darauf aufbauend die ätiologischen Aspekte erläutern. Diese beziehen sich sowohl auf die Entstehung der Störung insgesamt als auch teilweise auf spezifische Teilaspekte der autistischen Symptomatik. Hierbei soll eine vergleichende Analyse der gängigsten Erklärungsansätze der letzten Jahre sowie die aktuellen neuropsychologischen Forschungsergebnisse gegenüberstellend reflektiert werden. Die Darstellungen vermuteter Ursachen sollen sowohl strukturelle, als auch funktionelle Besonderheiten des "autistischen Gehirns" erläutern und das Phänomen ,Autismus' vor allem aus neuropsychologischer Sicht verstehen. Darüber hinaus ist anzumerken, dass das Phänomen ,Autismus' trotz intensiver Forschungsbemühungen bisweilen nicht vollständig aufgeklärt worden ist. Die vorgestellten Studien sind größtenteils in sich evident, sie beziehen sich auf angemessen große Stichproben, weisen eine professionelle methodische Herangehensweise vor und wurden in renommierten Fachzeitschriften publiziert - eine Replizierbarkeit ist bislang jedoch nur in einigen wenigen Fällen erfolgt. Unter dem Gesichtspunkt der Evidenz sollte diese Tatsache unbedingt berücksichtigt werden.