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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Semiotik, Pragmatik, Semantik, Note: 2,3, Ruhr-Universität Bochum (Germanistisches Institut), Veranstaltung: HS: Was ist ein Text, Sprache: Deutsch, Abstract: "Der Text ruht in der Sprache" , heißt es in Roland Barthes Aufsatz Vom Werk zum Text. Die folgenden Ausführungen werden diese Aussage in Zweifel ziehen, sodass der Text an einen ganz eigenen Ort verlegt werden kann. Die Frage, mit der sich diese Abhandlung beschäftigt, lautet: Was bezeichnet den Text wirklich?
Barthes würde vermutlich bereits den Gedanken an diese Fragestellung einen Rückschritt zum Signifikat nennen. Jedoch sollen bei der folgenden Analyse gerade Vorüberlegungen, wie die des Strukturalismus, zunächst außer Acht gelassen werden, um sich dem Textbegriff aus einer anderen Perspektive annähern zu können. Der zu entwickelnde Textbegriff soll sich der Naivität eines hermeneutischen Textbegriffs entziehen, sich aber nicht der Dekonstruktion verschreiben wie poststrukturalistische Theorien.
Als Ausgangspunkt sind die theoretischen Aufsätze Die Redevielfalt im Roman und Das Problem des Textes von Michail Bachtin von Nutze, da er der Hermeneutik zwar durchaus kritisch gegenüber steht, aber traditionelle Begrifflichkeiten dennoch nicht verwirft. Allerdings richtet sich das Hauptaugenmerk hier weniger auf das Verständnis von Text als auf das Wesen des Textes. Die folgenden Erörterungen sollen vor allem darüber Aufschluss geben, was ein Text ist. Während sich bei Bachtin, je nach Blickwinkel, ein engerer oder weiterer Begriff von Text ausmachen lässt , soll in der folgenden Argumentation eine möglichst prägnante Vorstellung davon erarbeitet werden, was einen Text ausmacht. Nachdem in den ersten Kapiteln die nötigen Voraussetzungen für die Entwicklung eines Textbegriffs geschaffen werden, wird im Folgeteil der Arbeit versucht, diese Erkenntnisse in einen literatur-theoretischen Ansatz einzubinden, welcher zu einer Art Vereinigung verschiedener Elemente hermeneutischer und poststrukturalistischer Thesen gelangt.
Zu diesem Zweck werden Bezüge zu verschiedenen Theorien der Textualität hergestellt, andere Ansätze integriert sowie kritisch beleuchtet. Besonders in den Blick-punkt rücken die Positionen von Roland Barthes, Karlheinz Stierle, Julia Kristeva und natürlich Michail M. Bachtin. Nach einer Begriffseinführung in den ersten Kapiteln dient Bachtins Begriff der Dialogizität als Grundlage im Hinblick auf das Konzept der Intertextualität von Julia Kristeva, um im letzten Schritt, konträr zu Roland Barthes Aufsatz Der Tod des Autors, die Wiedergeburt des Autors zu feiern [...]