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Diplomarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Theologie - Praktische Theologie, Note: 1,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Katholisch-Theologisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: In der Zielperspektive einer stärkeren gesellschaftlichen Präsenz der Kirche in der Öffentlichkeit versucht die Arbeit, die Bedeutung eines kooperativ vernetzten diakonischen Engagements in Kirchengemeinden und kirchlichen Wohlfahrtsverbänden hervorzuheben:
Zuerst wird aus systemtheoretischer Sicht heraus die institutionell abgesicherte Kooperationsbereitschaft zwischen Kirche und kirchlichen Wohlfahrtsverbänden als Basis und Erfordernis heutigen diakonischen Engagements der Kirchen herausgearbeitet. Daran schließt sich eine grundsätzliche Diskussion darüber an, welcher Stellenwert dem diakonischen Handeln in kirchlichen Gemeinden zukommt. Ausgegangen wird dabei von der Bestimmung des kirchlichen Selbstvollzugs als Dienst an Welt und Gesellschaft. Mit den sozialarbeiterischen Konzepten der Lebensweltorientierung und der personenbezogenen sozialen Dienstleistung erfolgt eine Verankerung in der Theoriedebatte der Sozialen Arbeit. Die Teilhabechancen Benachteiligter zu sichern begründet infolgedessen auch die gesellschaftliche Notwendigkeit sozial-caritativen Handelns, welche auf die Leitidee einer subsidiären Solidarität zugespitzt wird. Daraus folgt die Vernetzung von kirchlichen Wohlfahrtsverbänden und Kirchengemeinden als Bestandteil einer zivilgesellschaftlichen Verfasstheit von Kirche.
Auf dieser Grundlage wird die Realität sozial-caritativen Engagements in Kirchengemeinden insbesondere im Blick auf die Kooperation und Vernetzung zwischen den hauptberuflichen Mitarbeitern in den Kirchengemeinden und den Beschäftigten der kirchlichen Wohlfahrtsverbände untersucht. Der Autor belegt dabei anhand eigener Interviews, dass unterschiedliche Professionalitäten bei sozialen und theologischen Berufen ein wesentliches Erschwernis für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit darstellen. Die Untersuchung stellt hier ein weitreichendes Professionalitätsgefälle fest und zeigt Unausgewogenheiten der Kooperationsstruktur auf. Zur Entwicklung ausgeglichenerer Kooperationsbeziehungen bedarf es daher eines tieferen Austauschs der beteiligten Partner, in dem die Kompetenzen und Möglichkeiten des jeweiligen Gegenübers genauer erfasst werden können. Abschließend fragt der Autor deshalb nach Möglichkeiten einer entsprechenden Befähigung im Rahmen von Aus- und Weiterbildung der jeweiligen Berufsgruppen.