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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Veranstaltung: Politische Wissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Raymond Fisman und Edward Miguel haben untersucht, ob kulturelle Unterschiede eine Auswirkung auf Korruption besitzen. Hierzu haben sie die Verteilungshäufigkeit von Parkverstößen ausgewertet, die von internationalen Diplomaten unter der Bedingung der diplomatischen
Immunität begangen wurden. Sie fanden heraus, dass Diplomaten, die aus Ländern mit hohen Korruptionsraten stammten, eine signifikant höhere Delinquenz aufwiesen als Repräsentanten als weniger korrupt wahrgenommener Länder. Als Regionen halten Afrika und der Nahe Osten den Negativrekord.
Es stellt sich die Frage, wie diese Unterschiede zu erklären sind. Die Autoren selbst sehen in ihrer Studie bestätigt, dass kulturelle Differenzen eine entscheidende Rolle spielen. Solche Differenzen
werden häufig modernisierungstheoretisch erklärt. Die ursprüngliche Idee des Verfassers war, in der Struktur traditionaler und primordialer Gesellschaften eine Erklärung für diese Differenzen zu
suchen. Bald war jedoch festzustellen, dass dieses Unterfangen zu Tautologien führte. Der Diskurs der Korruption ist in ein "klassisches" Modernisierungsparadigma eingebunden, das schon
voraussetzt, was es eigentlich erklären möchte.
In dieser Arbeit soll nun gezeigt werden, dass Erklärungsansätze problematisch sind, die Korruption als Symptom eines Modernisierungsdefizites verstehen. Die Verknüpfung von "klassischer" Modernisierung und Korruption offenbart eine entscheidende Schwäche des Korruptionsbegriffs, die mit zeitgemäßen Theorien der Moderne schwer vereinbar ist. Dieses Defizit soll im folgenden historisch aufgezeigt werden.