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Magisterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Gattungen, Note: 2,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Philosophische Fakultät), 25 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: "Nein, es sind rätselvolle Tatsachen, die Frauen - so wenig neu es ist, so wenig kann man ablassen, davor zu stehen und zu staunen." sagt der Dichter Spinell in Thomas Manns Novelle Tristan. "Eine der kompliziertesten, unausdeutbarsten, aber zweifellos auch reizvollsten Erscheinungen auf dieser Welt ist die Frau."
Diese und andere Aussagen versuchen das Wesen der Frau zu beschreiben. Nicht nur die gesellschaftliche Sitte weist ihr einen bevorzugten Platz zu, sondern auch in der Kunst und der Literatur nimmt die Frau eine zentrale Stellung ein. Es ist kein Zufall, dass die weiblichen Gestalten auch im Märchen eine bedeutsame Rolle spielen.
Gegenstand der folgenden Arbeit sind die Frauenfiguren in den Kinder- und Hausmärchen (KHM) der Brüder Wilhelm und Jacob Grimm. Diese Märchen sind in höchstem Maße von und durch Frauen bestimmt. Nicht nur, weil die meisten Märchenhelden weiblich sind, sondern auch, weil die meisten Gewährspersonen der Brüder Grimm Frauen waren.
Diese Untersuchung soll herausfinden, welche Rolle die Frau in den Märchen spielte, wie sie dort präsentiert wurde und welche Verhaltensmuster, Charakterzüge und Probleme sie hatte. Die Entstehungsgeschichte und die Quellen der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm werden ebenfalls erläutert. Es wird primär eine Verbindung der Frauenfiguren in den KHM zu der Situation der Frau im 19. Jahrhundert hergestellt.
Dieser Arbeit liegen die Prinzipien der kognitiven Hermeneutik zugrunde. Laut dieser literaturwissenschaftlichen Methode wird die folgende Untersuchung in eine Basis- und eine Aufbauarbeit unterteilt.
Die methodisch gelenkte Textarbeit soll den Vorteil haben, dass sie neben einer Analyse auf der Basis von Inhalt und sprachlicher Gestaltung auch Informationen über die Entstehungsgeschichte der Texte liefert. Bei der gründlichen Untersuchung im Basisbereich wird darüber hinaus soziologisches, psychologisches und biographisches Wissen einbezogen.