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Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 2,3, Hochschule für Philosophie München, 55 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Wunsch nach einer Prognose von Börsenkursen beschäftigt Menschen, seit es freie Märkte gibt. Das vordergründige Motiv ist dabei weniger der Drang nach Wissen, als der materielle Nutzen. Wer die Kurse an den Märkten auch nur annähernd voraussagen kann, hält in unserem Wirtschaftssystem den Schlüssel zu Reichtum in seinen Händen.
Gerade weil sich aber die Märkte immer wieder einer brauchbaren Prognosemethode entziehen, treibt dieser Wunsch mitunter seltsame Blüten. Von Astrologie bis zur eingehenden Analyse volkswirtschaftlicher Daten, von reiner Intuition bis hin zu ausgefeilten Computermodellen und neuronalen Netzen - die Methoden sind fast so zahlreich wie es Marktteilnehmer gibt.
Eine Technik, die sich insbesondere in den letzten zehn Jahren zunehmender Beliebtheit erfreut, nennt sich die "Technische Analyse" (oft findet sich auch der Ausdruck "Chartanalyse*"). Grob gesagt, wird mit dieser Methode versucht, anhand wiederkehrender graphischer Muster des Kursverlaufs, Aussagen über die zukünftige Entwicklung zu erzielen. Mehrere Faktoren haben zu der Popularität dieser Methode beigetragen. Die Technische Analyse ist zwar komplex, aber doch relativ einfach für jedermann zu erlernen. Computer- und Softwareprogramme machen dieses Werkzeug heute leicht zugänglich. Ein weiteres Motiv für die rasche Verbreitung waren die Manie an den Märkten Ende der Neunziger des vergangenen Jahrhunderts, in der sich mehr und mehr Privatanleger für die Börsen zu interessieren begannen. Die Technische Analyse hat sich mittlerweile als bevorzugtes Werkzeug aktiver Marktteilnehmer etabliert. Zu ihren Anwendern gehören sowohl Eigenhändler großer Banken, Manager von Hedgefonds* als auch zahlreiche Hobbyspekulanten. Die Technische Analyse bezieht ihre Daseinsberechtigung aus dem praktischen Nutzen, ihr theoretisches Fundament ist dünn. Kritische Ansätze fehlen, dadurch wird die Weiterentwicklung diese Methode behindert. An diesem Punkt soll die vorliegende Arbeit ansetzen. Ziel ist es, die Technische Analyse anhand mehrerer wissenschaftstheoretische Ansätze auf ihre Wissenschaftlichkeit hin zu prüfen.
Die Arbeit soll möglichst für Leser beider Bereiche, also sowohl für Philosophen und Wissenschaftstheoretiker als auch für Finanzmarktteilnehmer verständlich sein. Für philosophische Leser, die mit der Funktionsweise der Technischen Analyse nicht vertraut sind, liegt ein Anhang vor, der die grundlegenden Konzepte erklärt.