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Inhaltlich unveränderte Neuauflage. Medea - ihr Name steht seit der Einführung des Motivs durch Euripides für die schreckliche Gestalt der Kindsmörderin. In der langen Rezeptionsgeschichte ist die Medea-Figur nicht nur die Fremde, weil sie über Zauberkräfte verfügt und Nicht-Griechin ist, sondern vor allem durch das grausige Verbrechen des Kindsmords. Christa Wolf hinterfragt in ihrem Roman Medea. Stimmen die tradierten Motive des Mythos und will die in den vorantiken Überlieferungen ursprünglich positiv besetzte Figur aus dem ,,Dunkel der Verkennung" lösen. In diesem Sinne finden sich in Wolfs Roman zwei verschiedene Dimensionen von Medeas Fremdheit, die in der vorliegenden Arbeit untersucht werden. Die Fremdheit der Medea lässt sich zum einen in eine konstruierte Fremdheit aufgrund von Verkennung - dieses dämonisierte Bild steht mit der tradierten Medea-Deutung in Beziehung - und zum anderen in eine Fremdheit aufgrund ,echter' Differenz unterteilen. Letztere begründet zugleich Wolfs ,anderes' Bild der Medea. In diesem Zusammenhang wird im ersten Teil der Arbeit außerdem auf die Zeitsituation während der Entstehung des Romans, auf Christa Wolfs Annäherung an die Figur und ihre ,Arbeit am Mythos' eingegangen.