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In kaum einem Text bilden Verwandlungen ein solch konstitutives Moment wie in Botho Straußens Roman ,Der junge Mann'. Die vorliegende Arbeit untersucht daher die Bedeutung der Metamorphose für Strauß' Poetik. Dies gilt einerseits für die "Verwandlungen" der Protagonisten, insbesondere deren Geschlechts- und Subjektmetamorphosen, die den Prozess der Subjektkonstitution und Sinnsuche begleiten. Auf einer Meta-Ebene kann der Metamorphose-Begriff jedoch auch auf das Kunstschaffen und Geschichtenerzählen selbst angewandt werden, was selbstverständlich ebenso für Straußens Werk gilt. Inwieweit charakterisieren also die Metamorphosen im Text das postmoderne Individuum sowie das postmoderne Geschichtenerzählen? Kann Sinn innerhalb dieser instabilen (Text)Wirklichkeit konstruiert werden? Die zentrale Forschungsfrage lautet dabei, ob die Strauß'sche Poetik als Ausdruck postmoderner Sinn-Suche oder Sinn-Verweigerung verstanden werden kann.