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Wenn es ein Mal so weit ist, dass das Leben auf einer Social Network Site mehr zur Qual als zur Wahl geworden ist, steht dem Online-Ich die Auslöschung seiner virtuellen Identität frei. Oder etwa nicht?! Tatsächlich ist der Ausstieg problematisch, der Rattenschwanz an hinterlassenen Datenspuren lang. Die Erfolgsgeschichte von Facebook & Co. wird längst nicht mehr ausschließlich von Begeisterung begleitet. Unüberblickbare Privatsphäreeinstellungen, unerwünschte Anfragen, Status-Updates im Sekundentakt... Es ist das Gefühl, die Onlinecommunity nicht mehr kontrollieren, aber auch nicht mehr auf sie verzichten zu können. Manche ziehen Bilanz: Was ist der tatsächliche Nutzen meiner Mitgliedschaft? Neu ist: Sie tun es öffentlich. Seit 2009 macht eine wachsende Zahl von Menschen den Ausstieg aus Social Network Sites, den "digitalen Selbstmord", im Internet parketttauglich. Sie vollziehen ihn bewusst, radikal, ein für alle Mal. Warum? Das Phänomen ist kommunkationswissenschaftlich noch wenig erforscht. Die vorliegende Studie deckt die Motive für das Löschen der virtuellen Identität auf und zeigt, welche Spannbreite negative Effekte der Nutzung von Onlinecommunities haben können.