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Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Germanistisches Seminar), Veranstaltung: Kleist und Kant, 29 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Forschungsarbeit über die rechtsgeschichtlichen und -philosophischen Implikationen von Kleists Erzählung "Michael Kohlhaas" entstand im Sommersemester 2001 im Rahmen des Thematischen Proseminars Kleist und Kant an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Im Mittelpunkt stehen die Rebellion des Protagonisten und die sich hieran knüpfende Frage nach der Legitimität politischen Widerstands. Denn mit dieser Fragestellung thematisiert der Text eine zwischen 1808 und 1810, also zur Zeit seiner Niederschrift, wegen diverser Aufstände gegen die Napoleonische Fremdherrschaft aktuelle rechtsphilosophische Debatte. Aber auch die Einordnung der zahlreichen Rechtsakte - von der Beschlagnahme der Rappen bis zu Kohlhaasens Hinrichtung - ist für ein umfassendes Textverständnis unverzichtbar.
Das rechtlich relevante Vorgehen des Kohlhaas ist grob in drei Phasen darstellbar: Bis zur Übernahme des Geschäfts der Rache verfolgt er seine Interessen als Staatsbürger mit legitimen Rechtsmitteln, um daraufhin als Rebell zur "Keule" zu greifen. In der Hinterlegung der Kriegsbeute manifestiert sich seine wiedergekehrte Akzeptanz der Obrigkeit, die schließlich im klaglosen Einverständnis mit der verhängten Todesstrafe mündet. Entsprechend dieses wechselnden Verhaltens des Protagonisten werden zuerst die juristischen Implikationen seines Auftretens als Staatsbürger und danach die rechtlichen Aspekte seiner Rebellion thematisiert. Hierauf folgt der genannte rechtsphilosophische Diskurs mit der Darstellung der einschlägigen Positionen, soweit sie Eingang in die Erzählung gefunden haben. Die Ansicht des Reformators Luther wird dort expressis verbis angedeutet. Aber auch die anderen Auffassungen haben mittelbar den Text beeinflusst: Der ehemalige Jurastudent Heinrich von Kleist hatte früh Rousseau und Kant rezipiert, mit Adam Müller war er befreundet. Die Lehre von Hobbes gehört gleichfalls in diesen Kontext, da sie vor allem für Rousseaus Denken die Grundlage darstellt.
Eine umfangreiche Bibliographie rundet die aufschlussreiche Untersuchung ab.