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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Kinder und Jugend, Note: 1,0, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Neue theoretische Ansätze und Theorien zur Lebensphase Jugend, 16 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In den Sozialwissenschaften wird mit dem vieldiskutierten Begriff der "Individualisierung" ein weitläufiges Phänomen bezeichnet, mit dem Veränderungen in Bezug auf gesellschaftsstrukturelle Prozesse, auf der Subjektebene als auch im Verhältnis von Individuum und Gesellschaft beschrieben werden. Der Diskurs über die möglichen Folgen dieser Entwicklung ist besonders von seiner Ambivalenz geprägt, da gleichermaßen hinsichtlich "Chancen" und "Risiken" argumentiert wird. Dabei stehen - verkürzt betrachtet - etwa "Selbstbestimmung", "Selbstverwirklichung" sowie ein Zuwachs an "Freiheit" und "Handlungsautonomie" als Beispiele für positiv besetzte Assoziationen, während andererseits "Egoismus", "Vereinzelungs- und Entfremdungstendenzen" kritisch betrachtet werden. Als eine weitere Folge des Individualisierungsprozesses wird eine Neuordnung bzw. Umstrukturierung der "sozialen Kontrolle" identifiziert. Dieses, bezüglich der freiheitsmehrenden Implikationen, vorerst paradox anmutende Zusammenspiel von Individualisierung und Kontrolllogik, soll im Folgenden einen zentralen Diskussionspunkt einnehmen. Einleitend werden zunächst zur Klärung notwendiger terminologischer Voraussetzungen und theoretischer Grundannahmen, ausgehend vom Begriff der Jugend, die sozialisationstheoretischen Gesichtspunkte dieser Lebensphase hervorgehoben werden. Bei der nachfolgenden Betrachtung der soziogenetischen Studien von Norbert Elias und Michel Foucault, sind insbesondere die Ausführungen über die gesellschaftliche Disziplinierung sowie die Durchsetzung und Kontrolle von Verhaltensnormen von vorrangigem Interesse. Im Anschluss an die historische Argumentation gilt es in der Folge, unter Bezugnahme auf Ulrich Becks Risikogesellschaft, eine weitestgehende Analyse gegenwärtiger sozialer Prozesse zu vollziehen. Es wird, auf den Thesen von Elias und Foucault aufbauend, einerseits untersucht, unter welchen Rahmenbedingungen der Prozess der Individualisierung voranschreitet, andererseits soll das Zusammenspiel von Individualisierung und moderner Ordnungsbildung bzw. sozialer Kontrolle ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt werden. Abschließend erfolgt die Betrachtung der Situation Jugendlicher im Hinblick auf die gegenwärtigen, von den Auswirkungen des Individualisierungsprozesses geprägten, sozialen Verhältnisse, Anforderungen und Problemkonstellationen, denen die junge Generation gegenübersteht.