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Zeit und Poetik stehen in der Lyrik Montales in einem spannungsvollen und konstruktiven Wechselverhältnis. Die Untersuchungen zum Augenblick, zur Erinnerung, zum Gegenwartsempfinden und anderen Zeitformen in den ersten fünf Gedichtzyklen zeigen, daß Montale bestimmten poetischen und ästhetischen Grundsätzen verpflichtet ist. Diese werden bereits in seinen ersten Gedichten, In limine und I limoni, programmatisch vorgebildet und in der spezifischen Dynamik des indaga-accorda-disunisce weiterentwickelt. Im Spätwerk, das sich besonders mit unserer schnellebigen Gegenwart auseinandersetzt, löst sich diese Dynamik auf. Was bleibt, sind allein die stolpernden Worte der Dichtung, um die Scheinhaftigkeit dieser Gegenwart zu demaskieren.