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Der neue große Roman von Lobo Antunes ist nichts Geringeres als ein Porträt Angolas in den letzten vierzig Jahren, von der Kolonialzeit und ihrem Ende in einem blutigen Bürgerkrieg bis zu Korruption und Gewalt in der Gegenwart. Zu Wort kommen die Schwachen, die Betrogenen, die Verlassenen: eine Geschichte von unten in Lobo Antunes' einzigartiger Sprachmelodie.
27 Monate lang war António Lobo Antunes Anfang der sechziger Jahre als Militärarzt in Angola, immer wieder tauchte die persönliche, traumatische Kriegserfahrung in seinen Büchern auf. Lange hielt er es nicht für möglich, einen Roman »nur« über Angola zu schreiben. Nun liegt er vor. Eine Geschichte vom Ende der jahrhundertelangen Kolonialherrschaft Portugals in diesem Land im südwestlichen Afrika bis heute, eine Geschichte von Macht, Korruption und Gewalt, erzählt von den ewigen Verlierern, denen es nicht gelingt, sich zu bereichern, die fallengelassen, betrogen, getötet werden.
Angola ist für den portugiesischen Geheimdienst in erster Linie wegen seiner Diamanten interessant, und daher reisen im Laufe der Jahre mehrere Geheimdienstagenten in das Kriegsgebiet, um gestohlene Diamanten nach Lissabon zu holen. Keinem von ihnen gelingt es, die Aufgabe zu bewältigen. Keiner von ihnen kehrt ins Heimatland zurück. Von ihren Erlebnissen, von Angola und Portugal erzählen Diamantenschmuggler, Agenten, Prostituierte und Soldaten, und in der Verschmelzung all dieser persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen entsteht eine schonungslose, ergreifende Geschichte von unten.
Durch die Vielstimmigkeit, durch die fragmentarischen Sätze, die Melodien und Rhythmen bilden und sowohl zwischen Personen als auch zwischen Gegenwart und Vergangenheit springen, gewinnt dieser Roman jene einzigartige Musikalität, wie sie alle Werke Lobo Antunes' auszeichnet.