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Im Aufmacher des Maihefts (Nr. 780) erinnert Thomas Steinfeld an die großen Zeiten der Theorie in der Philologie und wünschte sich ihre Rückkehr - könnte man sich diese denn wünschen. Die Zeiten aber sind andere, denn die Liebe und der Schmerz, die für Steinfeld am Ausgang aller Theorie stehen, fehlen im heutigen (wissenschaftlichen) Verhältnis zur Literatur. Martin Sabrow untersucht Differenzen im Zeitbegriff zwischen der nationalsozialistischen und der kommunistischen Diktatur (mit Seitenblicken auf die Demokratie). Claudia Basrawi reist durch den Oman und nimmt dabei mehr oder weniger intelligente Oberflächen in den Blick. Vorabgedruckt wird ein Auszug aus Jonathan Lethems Analyse der Talking-Heads-Platte Fear of Music.
Eckhard Schumacher nimmt sich in seiner Popkolumne Diedrich Diederichsens allseits gefeiertes Grundlagenwerk Über Pop-Musik vor. In seiner ersten Religionskolumne beschreibt Friedrich Wilhelm Graf den Zustand der beiden großen deutschen Volkskirchen. In der zweiten Folge der Reihe »Neues aus der Alten Welt« konzentriert sich Susanna Elm auf Neues aus der Spätantike. Michael Rutschky widmet sich (zu Recht oder Unrecht) vergessenen Autoren, in einer ersten Folge Heinz Risse.
Die Marginalien analysiert der Soziologe Stephan Lessenich den Wandel des Bildes vom Alter. Rudolf Burger prüft die Moralistik Albert Camus' auf ihre Haltbarkeit. Susanne Röckel liefert einen Reisebericht aus der Stadt Calafat. Nach Befreiung aus der Outlook-Tyrannei sehnt sich Jens Soentgen. Und Stephan Herczeg setzt sein Journal fort.