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Wie können Menschen unermessliche Qualen, ständige Todesangst, die Ermordung ihrer Kinder und Angehörigen vor ihren Augen, ihre bewusste völlige Erniedrigung in Dreck und Kot ertragen? Welches Zeugnis aber legten die Menschen ab, die diese von Menschen gemachte Hölle überlebt haben? Der amerikanische Literaturwissenschaftler Terrence Des Pres stellt sich vorbehaltlos dem Schmerz der Opfer, indem er mit ihnen empfindet und sich in ihre Lage versetzt. Mehr noch, Terrence Des Pres entdeckt eine nicht zu überwindende Hoffnung, denn am »Überlebenden« scheitert der »Held«, an echter Menschlichkeit der täuschende Mythos. Und diesem Heldenmodell hingen alle Ideologen und ihre Mitläufer im 20. Jahrhundert an, nicht selten sogar die Opfer.
Anders die Erfahrung des »Überlebenden«: Er ist wie alle anderen Mitgefangenen und Mitleidenden auch immer verwundbar, aber nie besiegbar. Es ist Zeit, dass nach den Jahrhunderten der »Heldenmythen« die »Zeugnisse der Überlebenden« endlich vernommen werden. Aufrüttelnd, aufwühlend, verstörend wie die Bücher von Jean Améry, Eugen Kogon, Primo Levi, Elie Wiesel, Alexander Solschenizyn.