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Gegen jede Art von Fremdbestimmung aufbegehren - das ist das Lebensthema von Arno Gruen. Am 26. Mai 1923 als Sohn einer staatenlosen Russin und eines polnischen Sozialisten in Berlin geboren, erfährt er früh, wie Gehorsam und Unterwerfung Menschen entmenschlichen können. Mit knapper Not entkommt die jüdische Familie 1936 über Warschau, Kopenhagen nach New York. Er wird Psychoanalytiker und lernt die intellektuelle Szene der Metropole kennen. In den siebziger Jahren führt ihn sein Weg zurück nach Europa. Bis heute ist er in Zürich als Therapeut und Publizist tätig.
Im Zentrum seines Denkens steht der Mensch und dessen Deformationen durch Sozialisierung und Erziehung: Menschen sind nicht von Natur aus schlecht, so sein Grundgedanke. Es sind die Kulturen, nicht zuletzt die westlichen, die Selbstverrat und Hass hervorbringen.
Als Ausweg empfiehlt er, uns darauf zu besinnen, was wir wirklich sind, können und wollen - ohne uns von außen etwas aufzwingen zu lassen. Er ermuntert jeden, sein Selbst zu gestalten und zu leben, um nicht als Original geboren zu werden und als Kopie zu sterben.
Monika Schiffer zeichnet das Bild eines einfühlsamen, visionären und unbequemen Wahrheitssuchers. Ihre Biografie verschränkt private und berufliche Stationen einer eigenständigen Persönlichkeit, die unbeeindruckt von Moden und Zeitgeist geblieben ist.