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Seit nunmehr 20 Jahren stellt Jan Kollwitz im ostholsteinischen Klosterdorf Cismar abseits aller künstlerischen Moden und Zeitströmungen Keramiken auf traditionell japanische Weise her. Das vorliegende Buch geht der Frage nach, wie es ihm als Deutschen gelingen konnte, in diesen Kernbereich der japanischen Kultur vorzudringen. Es zeichnet, ausgehend von den geistigen Grundlagen der japanischen Keramik, ihrer tiefen Verwurzelung im Zen-Buddhismus und der Teezeremonie, den Weg nach, den Jan Kollwitz seit seiner Ausbildung bei Horst Kerstan in Kandern gegangen ist. Es erzählt von seinen Jahren als persönlicher Schüler bei Nakamura Yutaka in Echizen und von der Freundschaft mit dem Teekeramiker Yamada Kazu, aus der die einmalige Möglichkeit erwuchs, den berühmten japanischen Ofensetzer Watanabe Tatsuo für den Bau eines Anagama-Ofens in Cismar zu gewinnen.
Die inneren Prozesse, die Jan Kollwitz durchlaufen musste, um sich von europäischen Vorstellungen und Herangehensweisen zu lösen, kommen dabei ebenso zur Sprache, wie handwerklich-technische Aspekte der Tonaufbereitung, der Arbeit an der Töpferscheibe sowie des traditionellen Holzbrands. Dabei wird mehr und mehr deutlich, dass Authentizität keine Frage des Geburtsortes ist, und die Wechselwirkungen zwischen den Kulturen weitaus vielgestaltiger verlaufen, als es auf den ersten Blick scheint. Als der Schriftsteller Christoph Peters im Jahr 2007 für seinen Roman "Mitsukos Restaurant" Informationen über die traditionelle japanische Keramikherstellung suchte, fragte er bei Jan Kollwitz an, ob dieser wohl bereit sei, ihm Einblick in seine Arbeitsweise zu geben. Schon im Verlauf der ersten Begegnung stellten beide fest, dass sie sich - weit über das gemeinsame Interesse an Japan hinaus - auf unterschiedlichen Wegen mit ähnlichen Fragestellungen beschäftigten. Die Erfahrungen und Eindrücke, die Peters 2008 beim Brand des Anagama-Ofens in Cismar sammeln konnte, bildeten die Grundlage für zentrale Szenen in seinem Roman. Im Verlauf zahlreicher Begegnungen und Gespräche, die sich daran anschlossen, entstand die Idee zu diesem Buch. 2009 konnte der renommierte Hamburger Fotograf Götz Wrage für das Projekt gewonnen werden. Wrage begleitete über einen Zeitraum von zehn Monaten die verschiedenen Arbeitsphasen in der Werkstatt Kollwitz. Seine Bilder bewegen sich dabei souverän zwischen dokumentarischer Genauigkeit und persönlicher Näherung. In seinem Studio entwickelte er zudem eine eindrückliche Bildsprache für die Keramiken.