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Ein alter Satz von Michel de Montaigne sagt, philosophieren bedeute, sterben zu lernen. Nicht um die Freude am Leben preiszugeben, sondern im Gegenteil: um das Leben so leben zu lernen, dass es gut und sinnvoll wird, dass man seinen Lebenshunger stillen und lebenssatt werden kann. Dann lässt sich zu gegebener Zeit wohl auch leichter sterben. Leben können und sterben können, "ars vivendi" und "ars moriendi" hängen eng miteinander zusammen.
Rüegger skizziert Grundlagen einer neuen Lebenskunst im Umgang mit dem eigenen Sterben und bewegt sich damit in einem Feld zwischen Theologie, Philosophie, Palliativmedizin, Gerontologie und Ethik.
Neben einer Auseinandersetzung mit den negativen Todesvorstellungen, die im Westen v.a. von Theologie und Medizin geprägt wurden, erinnert Rüegger an die lange Tradition des Todesgedenkens in der abendländischen Philosophie und der christlichen Religion.
Im Mittelpunkt stehen verschiedene Elemente einer heute neu zu gewinnenden "ars moriendi" als Teil einer umfassenden Lebenskunst: Die Einsicht, dass es zu wahrhaft menschlichem Leben gehört, den Tod nicht zu verdrängen, sondern als Teil des Lebens zu begreifen, hat an Aktualität nichts verloren.