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Die biblischen Psalmen sind zutiefst jüdisches Kulturgut. Sie bringen vor Gott, was Menschen bewegt, auch tiefstes Leid.
Die Stelen des Holocaust-Denkmals in Berlin mahnen stumm. Das Grauen von damals in Worte zu fassen - Irmgard Powierski hat sich als Christin dieser Aufgabe gestellt. In 49 Psalmen nimmt sie den Leser mit hinein in das Leiden der Erniedrigten und Verfolgten in Auschwitz und an anderen Stätten des Grauens. Sie schöpft aus der Tradition des Psalters, der dem Reden Raum gibt, wo wir betroffen, bedrückt, beschämt schweigen. Irmgard Powierski gestaltet aus mitfühlender Erinnerung zugleich Wegweisung, Ermutigung zur Klage, Trost und Hilfe. Esther Bejarano, die das Grauen von Auschwitz als Angehörige des Mädchenorchesters überlebte, adelt diesen Versuch, wenn sie sagt: "So wie die Psalmen von Irmgard Powierski es ausdrücken, haben Leidende, Glaubende, Zweifelnde in Auschwitz gedacht, gesprochen und gesungen. Ich sehe mich mit der Autorin solidarisch im Wirken wider das Vergessen."