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Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatten Staatsbesuche international Konjunktur, und von Anfang an erkannten die Westdeutschen das darstellerische Potenzial, das in diesen Ereignissen lag. Sie konnten die Reisen der auswärtigen Staatsoberhäupter so gestalten, dass die Facetten der Bundesrepublik differenziert zum Ausdruck gebracht oder überhaupt erst entworfen wurden. Diese Studie beleuchtet in kulturgeschichtlicher Perspektive das Bildrepertoire der westdeutschen Selbstdarstellung und zeigt die Spannweite zwischen der geplanten Inszenierung und der nicht kalkulierbaren Dynamik der Umsetzung. Der Blick auf die exklusiven Gesellschaften der Festsäle und auf die Zuschauer am Straßenrand gewährt tiefe Einsichten in den strukturellen Wandel des Verhältnisses zwischen Staat und Gesellschaft im Zeitalter der Massenmedien. Die Studie zeigt, wie sich die visuellen Massenmedien zum Dispositiv für die Wahrnehmung von Staat und Politik entwickelten.