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Nachdem Jahrhunderte lang Träume einzig als göttliche Prophezeiungen beachtet wurden, begann etwa mit dem 18. Jahrhundert das Interesse am Traum als "Königsweg zum Unbewussten" (Freud). In der Moderne tritt ein drittes starkes Motiv für das Interesse am Traum hervor: die Nachahmung des Traumverfahrens mit seinen Sprüngen außerhalb der Grenzen von Raum und Zeit, außerhalb der herrschenden Logik, mit der Mischung aus Erinnerungen, Erlebnissen, phantastischen Einfällen.
Dichter und Schriftsteller sind fasziniert gerade von der Vieldeutigkeit, der Aura des Rätselhaften, die um die Träume ist und die sie in ihren Traumdichtungen nachzuahmen suchen. Sie geben mit der Bestimmung eines Textes als Traumtext gleichsam eine Leseanweisung: Es gilt die Freiheit von Erzählkonventionen zu genießen, das ungegängelte Wirken der Phantasie, das auch die Grenzen von Tabus überschreiten kann. Heidi Gidion trifft eine kluge Auswahl aus der Fülle möglicher Beispiele vom Alten Testament und Homer über E.T.A. Hoffmann, Proust, Th. Mann, Kafka, Hilde Domin, Ingeborg Bachmann, Sylvia Plath bis Franz Fühmann.
Der Nachvollzug der reflektierten Traumtexte kann auch zu achtsamerem Umgang mit dem eigenen Traumtheater im Kopf führen.