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»Der Fuchs weiß viele Dinge, aber der Igel weiß eine große Sache.« Der griechische Dichter Archilochos hat diesen Satz formuliert, Isaiah Berlin hat ihn mit seinem Tolstoi-Essay berühmt gemacht. Aber was ist diese »eine große Sache«?
Ronald Dworkin liefert in »Gerechtigkeit für Igel« eine Antwort: Es sind Werte in all ihren Erscheinungsformen. Wenn wir verstehen wollen, was Wahrheit und Schönheit sind, was dem Leben Sinn verleiht, was die Moral fordert und die Gerechtigkeit verlangt, so müssen wir der Spur jener moralischen Einstellungen nachgehen, die menschliches Denken, Fühlen und Handeln durchdringen und zu einer Einheit formen. Entsprechend entwickelt Dworkin eine umfassende Epistemologie der Moral, die bei Problemen des Wissens und Verstehens ansetzt und über grundsätzliche Fragen der Ethik bis hin zur Politik und zum Recht führt.
»Gerechtigkeit für Igel« ist eines jener Bücher, wie es sie in Zeiten der Füchse - der Spezialisten und Skeptiker, der Zyniker und Viel- oder Besserwisser - immer seltener gibt: eines, das aus einem einzigen Prinzip eine ganze Welt erklären und zugleich Orientierung geben möchte. Denn wissen wir überhaupt noch, was ein gutes Leben ausmacht? Ein Igel-Buch. Eine große Sache. Ein Opus magnum.