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Kann die Evolutionstheorie die menschliche Natur erklären? Kann sie uns etwas über uns und unseren Platz im Universum sagen? Wie wirkt sich die Evolutionstheorie auf unsere Begriffe von »Rasse« und »Gender« aus? Wie steht es heute, nach Darwin, um die Existenz Gottes?Fast 150 Jahre nach dem Erscheinen von Darwins Die Entstehung der Arten und ausgehend von der Frage nach den Folgen der Darwinschen Theorie für das Selbstverständnis des Menschen und insbesondere für das Verständnis der menschlichen Kultur, entfaltet der angesehene Wissenschaftstheoretiker John Dupré in Darwins Vermächtnis ein Bild der Evolution aus philosophischer Sicht. In scharfsinniger und provokanter Verteidigung der Evolutionstheorie gegen ihre Liebhaber und Verächter weist er zum einen den hochfliegenden Anspruch insbesondere der evolutionären Psychologie zurück, die vielfältigen Aspekte der menschlichen Kultur, wie sie in Sprache und Moral, Sexualität und Kunst zum Ausdruck kommen, mit Hilfe der Evolution erklären zu können. Zum anderen wendet er sich gegen neuerdings wieder populäre Ansichten, wonach sich Evolution und religiöser Glaube miteinander versöhnen lassen. Auch wenn die Evolutionstheorie längst nicht in der Lage ist, alle Facetten des menschlichen Lebens zu erklären, ist sie doch der entscheidende Schritt hin zu einer vollständig naturalistischen Erklärung der Ursprünge des Menschen - zu einem Weltbild, in dem kein Platz mehr ist für einen göttlichen Schöpfer oder andere übernatürliche Kräfte. Das, so Dupré, ist Darwins Vermächtnis.