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»Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende« Hans Magnus Enzensberger
Worum geht es in diesem »Album«? »Wir haben es nicht mit einem Tagebuch zu tun«, wird am Anfang des Bandes festgestellt. Aber womit dann? Mit einem Kuddelmuddel, einem Sudelbuch, einem Capriccio, einem Scrap-Book vielleicht. Oder handelt es sich einfach um eine Wundertüte, gefüllt mit Meditationen, sonderbaren Bildern, offenen Briefen, geheimen Depeschen, Rätseln, Spielen, Zitaten, Gedichten, Essays und Kassibern? Selber schuld, wer sich vor der Elektronik duckt wie das Kaninchen vor der Schlange, sagt Enzensberger. Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende. Könnte es nicht noch besser werden, lässiger, ehrgeiziger, schöner, weniger langweilig? Und so mag es dem Leser mit diesem extravaganten Buch ergehen wie im Mythos oder im Märchen: Aus zerstreuten Gliedern wird zuletzt wieder - ein Ganzes.
Wer in diesem Buch blättert, wird ökonomische Seitenblicke finden neben politischer Polemik, eine Dosis Mathematik ebensogut wie Gebrauchsanweisungen für Poesiemaschinen, und vieles mehr - das alles organisiert nach den wilden Gesetzen des menschlichen Gehirns, opulent inszeniert von Franz Greno, undiszipliniert (aber nicht chaotisch); farbig (aber nicht buntscheckig); vielgestaltig (aber nicht beliebig).